Auch wenn die zunehmende Aufklärung über Intimpiercings nicht nur die Risiken, sondern auch den Lustgewinn durch diese Form des Körperschmucks betont, bezweifeln viele, dass es tatsächlich sexuelle Vorteile bringt, sich die Klitoris-Vorhaut oder die Schamlippen durchstechen zu lassen. Falls du dich trotzdem für ein Piercing an intimer Stelle entscheidest, dann solltest du auf die Form und Stelle des Piercings achten.
Lustgewinn hängt von Piercing-Stelle ab
Manche Piercings dienen eher der Ästhetik, so etwa das „Christina“, bei dem vom Ansatz der Schamlippen durch den Schamhügel gestochen wird. Gleiches gilt für Piercings der Schamlippen. Auch sie dienen eher ästhetischen Gründen und weniger den sexuellen Aspekten. Bei den Schamlippen-Piercings wird noch zwischen den äußeren und inneren Schamlippen unterschieden.
Es gibt aber auch ein Intimpiercings für die Frau, die für direkte Stimulation sorgen, wie das vertikale Piercing der Klitoris-Vorhaut. Hier ist jedoch Aufklärung über die anatomischen Voraussetzungen notwendig, da alle Frauen unterschiedlich gebaut sind. Nicht jede wird durch ein Intimpiercing gleich stark stimuliert.
Bei einem Klitoris-Vorhaut-Piercing muss darauf geachtet werden, dass die Hautfalte, die die Klitoris bedeckt, auch groß genug ist, um das Piercing zu stechen. Stimmen die Größenverhältnisse, liegt ein Teil des Intimschmucks zwischen der Vorhaut und der Klitoris selbst – beim Sex wird der Kitzler damit unmittelbar durch das Piercing stimuliert.
Nur wenige Frauen lassen sich die Klitoris direkt durchstechen, da diese Form des Piercings große gesundheitliche Risiken birgt – auch hier ist vor dem Stechen gründliche Aufklärung vonnöten. Zudem empfinden viele Frauen eine konstante Reizung der Klitoris durch das Piercing meist als unangenehm und schmerzhaft. Diejenigen, die sich für ein Klitorispiercing entschieden haben, berichten jedoch über intensive Empfindungen beim Sex.
Intimschmuck für Männer
Nicht nur für Frauen gibt es Intimpiercings für mehr Lust, auch Männer lassen sich Intimschmuck stechen. Der verspricht auch für die Frauen mehr Spaß im Bett, wie zum Beispiel das “Frenulum”-Piercing, bei dem zumeist ein Ring durch das Vorhautbändchen am Penis gezogen wird. Das heilt nicht nur schnell ab, sondern soll die Partnerin sexuell stimulieren. Gleiches gilt für das sogenannte “Prinz-Albert”-Piercing, das an der Harnröhre entlangläuft und an der Unterseite des Vorhautbändchens austritt. Auch bei diesem Intimschmuck kommen Mann und Frau gleichermaßen auf ihre Kosten.
Intimpiercings: Aufklärung bleibt notwendig
Egal wo gestochen wird, bei einem Intimpiercing handelt es sich um eine offene Wunde in einem schlecht belüfteten Bereich. Dementsprechend kann sich die Heilung verzögern und das Entzündungsrisiko erhöht sich. Bevor du dich für Intimschmuck entscheidest, solltest du dich umfassend über die Gefahren dieser Form des Körperschmucks informieren. Selbstverständlich solltest du dir ein Intimpiercing nur bei einem hygienisch einwandfreien Piercer stechen lassen, dem du absolut vertraust.