Mindestens ein Viertel aller Fehlgeburten lässt sich durch einen gesünderen Lebensstil vermeiden. Das ist das Ergebnis einer Studie von Forschern um Anne-Marie Nybo Andersen von der Universität Kopenhagen, wie das „Ärzteblatt“ berichtet.
Analysiert wurden Daten von mehr als 90.000 schwangeren Frauen, von denen 3.117 eine Fehlgeburt erlitten, bei der das Kind entweder tot oder vor der 22. Schwangerschaftswoche geboren wurde. Daraus konnten die Wissenschaftler neun Risikofaktoren erfassen, die sich auf den Lebensstil der Mütter zurückführen lassen. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachblatt „International Journal of Obstetrics and Gynaecology“.
Alter und Alkohol als Risikofaktoren bei Fehlgeburt
Aus der großen Datenmenge aus den Jahren von 1996 bis 2002 sowie Telefoninterviews gelang es den Forschern, die Ursachen für ein Viertel der Fehlgeburten auf vermeidbare Risikofaktoren zurückzuführen. Damit ließe sich ein effektives Präventionsprogramm aufstellen, das auf wissenschaftlich fundierten Daten basiert.
Fortgeschrittenes Alter und Alkohol
Unter den insgesamt neun identifizierten Faktoren waren ein fortgeschrittenes Alter von über 30 Jahren und der Kosum von Alkohol während der Schwangerschaft diejenigen, die am häufigsten zu einer Fehlgeburt führten. Auf das Alter ließen sich demnach 11,4 Prozent der Fehlgeburten zurückführen, auf Alkoholkonsum neun Prozent.
Rauchen, Gewicht und 20 Kilogramm
Die knapp fünf verbleibenden Prozent der Fehlgeburten führten die Wissenschaftler auf sieben weitere Ausprägungen eines für Schwangere ungesunden Lebensstils zurück. Darunter findet sich der Konsum von Tabak und Kaffee. Daneben spielen Über- und Untergewicht eine Rolle, aber auch das Gewicht, das schwangere Frauen mit Händen zu tragen versuchen. Gegenstände, die über 20 Kilogramm wiegen, sollten werdende Mütter dem Nachwuchs zuliebe besser den Partner tragen lassen.
Als weitere Risikofaktoren für Fehlgeburten wurde Schichtarbeit vor der Schwangerschaft identifiziert, aber auch die generelle körperliche Bewegung wie etwa zu intensiver Sport. Als Letztes kommen auch genitale Erkrankungen, die bereits länger zurückliegen können, als Auslöser für eine Fehlgeburt infrage. Für die anderen drei Viertel der untersuchten Fehlgeburten konnten die Wissenschaftler keine im Vorfeld vermeidbaren Ursachen feststellen.