Wenn ein Kondom gerissen ist, kann das unschöne Folgen haben. Dennoch sollten Sie im Falle einer Verhütungspanne nicht überreagieren. Denn Sie müssen nicht tatenlos bleiben.
Kondom gerissen? Schnell handeln!
Ganz wichtig: Bemerken Sie beim Sex, dass das Kondom gerissen ist, unterbrechen Sie den Akt sofort. Mit ein bisschen Glück befinden sich noch keine Spermien im Kondom, die durch den Riss hindurch in Ihren Körper gelangen könnten. Falls doch, ist das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft oder einer Infektion mit Geschlechtskrankheiten deutlich geringer, wenn nur wenige Spermien aus dem Kondom austreten. Versuchen Sie in diesem Fall auch, auf der Toilette zu urinieren und waschen Sie Ihre Scheide äußerlich mit Wasser ab. Von der Verwendung scharfer Reinigungsprodukte, die nicht für den Intimbereich geeignet sind, sollten Sie ebenso absehen wie von der Durchführung einer Scheidenspülung – im schlimmsten Fall führen diese Maßnahmen zu kleineren Verletzung und ebnen so möglichen Krankheitserregern den Weg.
Schwangerschaft verhindern
Wenn das Kondom gerissen ist, besteht die Gefahr, dass Sie ungewollt schwanger werden. Vor allem, wenn Sie Ihren Sexpartner kaum kennen und Sie sich sicher sind, dass Sie keinesfalls ein Kind bekommen möchten, sollten Sie schon frühzeitig handeln – etwa mit der Einnahme der Pille danach. Das hormonelle Notfallverhütungsmedikament kann eine ungewollte Schwangerschaft bis zu 72 Stunden nach einer Verhütungspanne mit großer Wahrscheinlichkeit verhindern.
Risiko Geschlechtskrankheiten
Ist das Kondom gerissen, besteht auch immer das Risiko einer Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten – insbesondere dann, wenn Sie den Sexpartner kaum kennen. Da es keine Mittel gibt, die Sie nach der Verhütungspanne verwenden könnten, um eine Infektion zuverlässig abzuwenden, sollten Sie in den nächsten Wochen vermehrt auf eventuelle Hautveränderungen achten – insbesondere an den Genitalien. Die meisten Geschlechtskrankheiten lassen sich nämlich gut behandeln, wenn sie frühzeitig erkannt werden.
HIV-Infektion abwehren
Passiert die Verhütungspanne beim Sex mit einem HIV-positiven Partner, bei dem die Viruslast nachweisbar oder unbekannt ist, kann eine HIV-Post-Expositions-Prophylaxe (HIV-PEP) sinnvoll sein. Diese Therapie kann eine Infektion mit HIV verhindern, wenn sie früh eingesetzt wird – am besten innerhalb der ersten 24 Stunden nachdem das Kondom gerissen ist.