Bislang war unklar, ob die Einnahme von Schmerzmitteln eine Fehlgeburt begünstigen kann. Eine neue Studie kommt zu dem Schluss, dass bei Ibuprofen und Co. kein Grund zur Sorge besteht.
In der Vergangenheit hat es bereits verschiedene Studien gegeben, die einen möglichen Zusammenhang zwischen einer Fehlgeburt und der Einnahme von Schmerzmitteln während der Schwangerschaft untersucht haben – zu einem Konsens ist die Forschung bislang jedoch nicht gekommen. Eine neuere Studie hat deshalb darauf gesetzt, eine sehr große Gruppe an Probandinnen zu untersuchen und alle bekannten Risikofaktoren für eine Fehlgeburt mit einzubeziehen, um so aussagekräftigere Ergebnisse zu erzielen.
Studie untersucht Fehlgeburten
Wie „Spiegel Online“ berichtete, werteten Ärzte des Soroka Medical Centers in Beer-Sheva, Isarel die Daten von etwa 59.000 Frauen aus, die in den Jahren 2003 bis 2009 in der Klinik entbunden hatten. Rund 6.500 Frauen wurden in dem medizinischen Zentrum wegen einer Fehlgeburt behandelt. Im Fokus der Untersuchung stand dabei die Frage, ob die schwangeren Frauen Schmerzmittel zu sich genommen hatten. Außerdem wurde zwischen den verschiedenen Präparaten unterschieden. Eine Gruppe der Schmerzmittel stellten die sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), zu denen Medikamente mit den Wirkstoffen Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen zählen. Demgegenüber stand die Einnahme von selektiven Cox-2-Hemmern, die auch Coxibe genannt werden und Schmerzen mithilfe eines ganz anderen Mechanismus bekämpfen als NSAR.
Schmerzmittel bedenkenlos?
Die Auswertungen ergaben, dass zehn Prozent der Schwangeren, die keine Schmerzmittel eingenommen hatten, eine Fehlgeburt erlitten. Unter der Einnahme von Schmerzmitteln der Gruppe NSAR kamen acht Prozent der Schwangeren wegen einer Fehlgeburt in die Klinik. Damit zeigte sich den Forschern zufolge kein signifikanter Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen. Ein ganz anderes Ergebnis erhielten sie jedoch bei den Frauen, die während der Schwangerschaft Schmerzmittel der Gruppe der Coxibe eingenommen hatten: Hier erlitten 17 Prozent der Frauen eine Fehlgeburt. Dabei wiesen die Forscher jedoch darauf hin, dass die Gruppe der Schwangeren, die Coxibe eingenommen hatte, nur sehr klein war, weswegen die Ergebnisse nicht ohne Weiteres mit den anderen Gruppen verglichen werden könnten.
Durch die Studienergebnisse kommen die israelischen Forscher zu dem Schluss, dass eine Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen und Diclofenac in der Schwangerschaft das Risiko einer Fehlgeburt nicht erhöht.