Passivrauchen erhöht das Risiko einer Fehlgeburt. Dabei müssen Frauen nicht einmal schwanger sein. Bereits die Zeit vor der Schwangerschaft ist entscheidend, wie eine Studie nun beweist.
Schwangere Frauen sollten weder rauchen noch sich oder das ungeborene Baby der Gefahr des Passivrauchens aussetzen. Das Risiko einer Fehlgeburt steigt aber nicht erst in den neun Monaten der Schwangerschaft. Auch bei Frauen, die als Kind über einen langen Zeitraum dem Tabakrauch etwa der Eltern ausgesetzt waren, besteht ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt, Totgeburt oder einer Eileiterschwangerschaft. Dies fanden Wissenschaftler des US-amerikanischen Roswell Park Cancer Institute in Buffalo heraus. Die Forscher um Andrew Hyland veröffentlichten die Studienergebnisse im Fachjournal „Tobacco Control“.
Totgeburt: Risiko durchs Rauchen um 44 Prozent erhöht
Für Ihre Studie griffen die Wissenschaftler auf das Datenmaterial von mehr als 80.000 Frauen zurück, die an der „Women’s Health Initiative Observation Study“ teilnahmen. All diese Frauen waren mindestens einmal schwanger und hatten die Menopause bereits hinter sich. Mehr als 32 Prozent von ihnen haben mindestens eine Fehlgeburt erlitten, 4,4 Prozent eine Totgeburt und 2,5 Prozent eine Eileiterschwangerschaft.
Unter den Rauchern – in der Studie fielen darunter alle, die mehr als 100 Zigaretten in ihrem Leben geraucht hatten –, war das Risiko einer Totgeburt um 44 Prozent erhöht im Vergleich zu den Nichtrauchern. Bei der Eileiterschwangerschaft war das Risiko 43 Prozent höher, eine Fehlgeburt war um 16 Prozent wahrscheinlicher.
Passivrauchen begünstigt Fehlgeburten
Doch selbst bei Frauen, die selber nie geraucht haben, besteht ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt. Und zwar besonders dann, wenn sie mindestens zehn Jahre lang zu Hause oder am Arbeitsplatz dem Zigarettenrauch ihrer Mitmenschen ausgesetzt sind. Das Risiko einer Eileiterschwangerschaft ist in diesem Fall um 61 Prozent erhöht im Vergleich zu Frauen, die nur sehr selten Passivraucher sind. Bei Totgeburten ist das Risiko um 55 Prozent erhöht, bei Fehlgeburten immer noch um 17 Prozent.
„Diese Informationen erweitern den Kreis der Bevölkerung, die vom Passivrauch betroffen sein können, erheblich. Um Frauen und ihre zukünftigen Kinder zu schützen, würde man erwarten, dass die Politik daran festhält, den Passivrauch weiter zu eliminieren“, zitiert die „Medical News Today“ die verantwortlichen Wissenschaftler.