Entscheidet sich eine Frau bei einer zweiten Samenspende für denselben Spender und erhält dann das Sperma eines anderen, kann sie Anspruch auf Schmerzensgeld erheben. Das geht aus einem Urteil des Oberlandesgericht Hamm hervor, bei dem einer Frau in einem entsprechenden Fall ein Schmerzensgeld in Höhe von 7.500 Euro zugesprochen wurde, wie die “Arbeitsgemeinschaft Familienrecht des Deutschen Anwaltvereins” (DAV) berichtet. Die Frau hatte geklagt, da sie aufgrund der Tatsache, dass ihre Kinder keine Vollgeschwister sind, unter Erschöpfungszuständen, depressiven Phasen sowie Schuldgefühlen ihren Kindern gegenüber leidet. Aber was ist sonst noch zu wissen, wenn man eine Samenspende in Betracht zieht?
Was kostet eine Samenspende?
Die Kosten sind von Samenbank zu Samenbank verschieden. Du kannst aber mit einer Summe von rund 500 bis 700 Euro zuzüglich Kosten für den Versand rechnen. Wenn eine künstliche Befruchtung hinzukommt, können die Kosten mehrere tausend Euro betragen.
Darf der Spender einer Samenbank anonym bleiben?
Nein. Wer in einer deutschen Samenbank spenden möchte, hat kein Recht mehr auf Anonymität. Seit dem 1. Juli 2018 gibt es in Deutschland ein Samenspenderregister, in dem personenbezogene Daten der Spender und Empfängerinnen gesammelt werden. Wichtig für Spenderkinder, die ab dem 1. Juli 2018 gezeugt wurden: Ab dem 16. Lebensjahr haben sie das Recht per Register Auskunft über den biologischen Vater zu erhalten.
Wie findet man einen Samenspender?
Eine Möglichkeit ist die Suche in einer Samenbank, in der Frauen den Spender nach bestimmten Kriterien aussuchen können. Alternativ dazu kann im privaten Umfeld oder in speziellen Plattformen im Internet nach einem privaten Spender gesucht werden. Wichtig: Wer sich für eine private Samenspende entscheidet, sollte vorab unbedingt die Formalitäten klären und ein Gesundheitscheck beim Spender durchführen lassen.
Wie läuft die Behandlung mit einer Samenspende ab?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Befruchtung. Die Insemination, also die Samenübertragung, kann durch einen Gynäkologen durchgeführt werden, indem er den Samen in die Gebärmutter der Frau einführt. Wird die Samenspende im Rahmen einer künstlichen Befruchtung genutzt, befruchten Ärzte die Eizelle außerhalb des Körpers. Bei der sogenannten Bechermethode kann die Befruchtung ohne ärztliche Hilfe zuhause durchgeführt werden. Der Samen wird hierbei mit einer Spritze oder einem ähnlichen Gegenstand eingeführt.